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Man könnte meinen, der Dresdner Zwinger wäre einzigartig. Doch das stimmt nicht ganz. In der japanischen Porzellanstadt Arita gibt es ihn ein zweites Mal. Pläne dafür gab es bereits zu DDR-Zeiten. Die Künstlerin Antye Guenther, deren Arbeit „Operation Zwiebelmuster“ aktuell im Japanischen Palais zu sehen ist, hat vor Ort dazu geforscht und führt uns in die echte und noch ein paar weitere Geschichten um den Zwingernachbau ein.
Die Beziehungen zwischen Japan und der DDR sind so tief reichend, wie sie unerforscht sind. Dabei hatten beide Staaten eine vielschichtige Beziehung zueinander aufgebaut. Japan wurde als wirtschaftliche Brücke des sozialistischen Systems der DDR in den kapitalistischen Westen angesehen. Wie fanden die DDR und Japan Wege zum Austausch von Kunst über den Eisernen Vorhang?
Neben der Traditionspflege wurde größter Wert auf eine neue, zeitgemäße künstlerische Entwicklung gelegt, die #4 unseres MeissenLabs in den Fokus nimmt. Oftmals aus den eigenen Reihen ausgewählte Manufakturist*innen studierten an etablierten Kunsthochschulen der DDR, um künstlerisch anspruchsvolle Porzellane sowohl für den Verkauf im eigenen Land als auch für den Export zu schaffen.
Ganz im Zeichen des Handels mit Ländern des „nichtsozialistischen Auslandes“ steht #3 des MeissenLabs. Wichtigster Absatzmarkt war die BRD. In den 1980er Jahren gewann Japan an Bedeutung, wohin die DDR enge diplomatische wie wirtschaftliche Beziehungen pflegte.