Die digitale Spur legt, ausgehend von dem Protestlied ,Mury/Mauern’, das in Belarus zur Hymne des Widerstands gegen das Regime wurde, den suchenden Prozess frei, sich widerständen Bewegungen zu nähern. Sie befragt in Form eines Gedankenskriptes die eigene Perspektive: Wer spricht? Wer wird gehört? Wie wird Trauma auch durch Lyrik sichtbar? Wie geben wir dieser Literatur, diesen Geschichten Raum? Wie auch in der analogen Spur werden Fragen der Unmittelbarkeit von Literatur und der Multiperspektivität gestellt, die in dem Wunsch münden, die Dissonanzen, die Leerstellen hervorzuheben und sich auf die gemeinsame, nie endende Spurensuche durch die Linse der Lyrik zu begeben.
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Die Spur der Stille
Man nannte sie „Trostfrauen“. Ein Wort, das ihr trauriges Schicksal kaschiert. Ihre Erlebnisse behielten sie für sich. Nun, endlich, erheben sie ihre Stimmen: in einer künstlerischen Arbeit, die in der Ausstellung „Sprachlosigkeit – Das laute Verstummen“ zu sehen war. Laura Helena Wurth über ein Trauma, das andauert. Ein Wiederabdruck aus unserem Magazin August.
Letzte Runde im Weißen Roß
Eine Kneipe im Museum? Es gibt viele gesellige und gemütliche Orte in Leipzig. In den letzten Jahren mussten einige alte Kneipen schließen. Ein Beispiel dafür ist das Weiße Roß von Jens-Thomas Nagel. Es lag in der Nähe des Grassimuseums, heute ist es drinnen.
Hula am Grab des unbekannten Soldaten
Lässt sich auf ein Ereignis wie den kriegerischen Überfall der Wehrmacht ästhetisch reagieren? Sergei Paradschanow hat genau das versucht. In Georgien geboren und von armenischer Abstammung machte er Filme über die ukrainische Geschichte. Es findet sich kaum jemand, der den Kulturpluralismus im Titel der aktuellen Ausstellung "Kaleidoskop der Geschichte(n). Ukrainische Kunst 1912–2023" so verkörpert wie er. Sein Filmfragment "Kiewer Fresken" ist Teil der Ausstellung und auch im digitalen Prolog hier auf voices zu sehen.