Schutz (2025)
Was wir schützen, warum und wie wir es tun, unterscheidet sich je nach Perspektive, Ort und Zeit. Das GRASSI Museum für Völkerkunde zu Leipzig widmet dem Thema Schutz aktuell einen eigenen Raum. In unserem digitalen Reader haben wir vier Autoren und Autorinnen versammelt, die aus ganz verschiedenen Perspektiven über Schutz schreiben.
Zeichen auf einem Haik. Günter Eich, die hundert Namen Allahs und ‒ ich
Der Literaturprofessor Roland Berbig findet im GRASSI ein mit Henna bezeichnetes Tuch. In seiner Beschäftigung mit dessen Bezeichnung stößt er auf die 99 Namen Allahs und schließlich die Suche nach dem 100ten. Dass auch diese Suche mit Bezeichnung zu tun haben muss, ist offensichtlich, aber das steht nicht auf dem Tuch. Wie kommt also der Schutz ins Spiel?
Das Recht soll dem Schutz des Menschen dienen
Was zu schützen ist, wird im Staatswesen mit Recht geregelt. Einer der sich damit besonders gut auskennt, ist der Professor und Rechtsanwalt Edi Class, der uns in seinem Text erklärt, wie Recht und Schutz sich zueinander verhalten.
Subway Shirt
Das Subway Shirt ist ein weites Kleidungsstück, das man drüberzieht, um vor Blicken zu schützen, was erst am Ziel der U-Bahnreise als Outfit für den Abend offenbart werden soll. So dient es dem Schutze derjenigen, die es tragen, vor Übergriffen und sonstiger Behelligung. Autorin Anna Katharina Hahn liefert uns eine selten gehörte Perspektive auf das Phänomen des Subway Shirts: die des Subway Shirts.
Unter anderen Namen
Ein Name kann schützen – vor allem dann, wenn er falsch ist. Das funktioniert vermutlich schon genau so lange, wie es überhaupt Namen gibt. So gewährte ein Pseudonym nicht nur in der Antike Schutz vorm Zorn provozierter Kyklopen, sondern bis heute vor behördlicher und politischer Verfolgung. Der Literaturwissenschaftler Jan Bürger befasst sich in seinem Artikel mit der Schutzfunktion des Pseudonyms.