Sprachlosigkeit - Das laute Verstummen (2021)
In unserem Reader zur Sprachlosigkeit - Das laute Verstummen featuren wir für Euch erneut ausgewählte Inhalte und Formate zur Ausstellung im Sommer 2021 am Japanischen Palais.
Listen to the Poet
Die Videoarbeit ,Listen to the Poet’ ist eine Erweiterung der Gedichtspur innerhalb der Ausstellung ,Sprachlosigkeit. Das laute Verstummen’, die vom 16. April bis zum 1. August 2021 im Japanischen Palais stattfand. Die Ausstellung fragte nach Möglichkeiten der Überwindung von Sprachlosigkeit nach Verlust- und Gewalterfahrungen aus einer globalen und zugleich differenzierten Perspektive. Die analoge Gedichtspur stellte Sprache als Weg dar, als Perspektive, als Methode des Erinnerns. Die Texte nahmen das Haus ein, verwoben sich mit den Objekten der Sammlung und den Arbeiten der Künstler*innen.
Die Spur der Stille
Man nannte sie „Trostfrauen“. Ein Wort, das ihr trauriges Schicksal kaschiert. Ihre Erlebnisse behielten sie für sich. Nun, endlich, erheben sie ihre Stimmen: in einer künstlerischen Arbeit, die in der Ausstellung „Sprachlosigkeit – Das laute Verstummen“ zu sehen war. Laura Helena Wurth über ein Trauma, das andauert. Ein Wiederabdruck aus unserem Magazin August.
Heilsames Schreiben / Konzeptuelles Schreiben
In der Ausstellung „Sprachlosigkeit – Das laute Verstummen“ im Japanischen Palais wurden Gegenwartskünstler*innen und Aktivist*innen eingeladen, in multivokalen Dialog mit Sammlungsobjekten unterschiedlicher Provenienz zu treten. Was diese Ausstellung mit „dichterischem Denken“ im Sinne Hannah Arendts zu tun hat, beschreibt die Kulturwissenschaftlerin und Kunstkritikerin Lisa Stuckey. Zuerst erschienen in Arts of the Working Class.
Zukunftsforum: Kunst und Erinnerung
Léontine Meijer-van Mensch im Gespräch mit Michael Rothberg und Dr. Alina Gromova. Rothberg forscht zu multidirektionaler Erinnerung. Im Dialog mit Alina Gromova geht es darum, wie Opferkonkurrenz und Aufmerksamkeitskonflikte die Vorstellungen von Erinnerungskultur prägen und wie solidarisches und emphatisches Erinnern eine Alternative hierzu sein kann.
Zukunftsforum: Zugehörigkeit und Gemeinschaft
Léontine Meijer-van Mensch im Gespräch mit Dr. Erica Lehrer und Dr. Friedrich von Bose. Erica Lehrer unterrichtet Kulturanthropologie an der Concordia Universität, Kanada. Im Dialog mit Friedrich von Bose geht es um ihr Konzept der „communities of implication“ und ihre Potenziale und Möglichkeiten für Ethnologische Museen.
Zukunftsforum: Verletzung und Heilung
Léontine Meijer-van Mensch im Gespräch mit Prof. em. Doris Titze, HfBK Dresden und Olaf Schlote, Künstler und Fotograf. Doris Titze leitete von 2000 – 2012 den Aufbaustudiengang Kunst-Therapie. Olaf Schlote widmet sich in seiner Arbeit Fragen von Trauma und Möglichkeiten der Überwindung.
Zukunftsforum: Sprache und Ausdruck
Leon Doorlag im Gespräch mit Dr. Sandra Boihmane und Prof. Martin Puchner. In ihrem 2014 erschienenen Buch Malina – Versteck der Sprache erforschte Sandra Boihmane die politische und gesellschaftliche Sprengkraft von Ingeborg Bachmanns Werk. Martin Puchner forscht zu Geheimsprachen.