Während der Winter nun in seinen letzten Zügen ist und der Garten in der kalten Jahreszeit bekanntlich karg aussieht, setzen wir den Fokus auf den wichtigsten und gleichzeitig auch unscheinbarsten Teil des Gartens: den Boden. Hier passiert die Magie, welche sich in den Sommermonaten als volle Pracht an Formen, Farben, Düften und Geschmäckern im ‚Essbaren Museum‘ zeigt. Was braucht aber ein gesunder Boden, um die Pflanzen mit allem Wichtigen zu versorgen?
Dafür sollte er locker und mit nährstoffreichem Humus angereichert sein, aber möglichst auch Wasser gut aufnehmen und speichern können. Regenwürmer sind vermutlich die bekanntesten Akteure, die für einen gut durchlüfteten Boden und damit eine gute Wasserspeicherfähigkeit sorgen. Werfen wir also einen Blick in unsere Zauberkiste - den Wurmkompost: Hier zersetzen spezielle Kompostwürmer, die auf die oberen organischen Schichten spezialisiert sind, organische Abfälle wie Gemüsereste oder Kaffeesatz aus dem Palais Café sowie abgestorbene Pflanzenteile oder Grünschnitt aus dem Garten in seine Bestandteile.
Es entsteht Humus, der jede Menge Stickstoff, Phosphor, Kalium, Calzium und Magnesium enthält. Als natürlicher Dünger bildet er die Grundlage für neues Wachstum und wird als wohlriechende Erde wieder den Pflanzen zugeführt. Diese Arbeit erledigen jedoch nicht die Würmer allein, sondern mit ihnen auch viele unbekannte, nicht sichtbare Mikroorganismen, Kleinstlebewesen, Bakterien und Mikropilze, die in symbiotischer Teamarbeit eine der wichtigsten Ressourcen für den Klimaschutz kreieren. Denn was im Garten des Japanischen Palais im Kleinen von den Bodenlebewesen produziert wird, ist im Großen eine Antwort auf den Klimawandel: Humus kann große Mengen Kohlendioxid im Boden speichern. Je höher der Humusgehalt im Boden, desto größer seine Speichermöglichkeit.
Ob im Garten, auf dem Balkon, im Keller oder sogar in der Wohnung, es ist ganz einfach den anfallenden Biomüll direkt in das schwarze Gold umzuwandeln – eine Wurmkiste kann ganz einfach selbst gebaut werden und wenn sie gut gepflegt ist, riecht sie angenehm nach Waldboden.
Auch interessant:
Die Hüter des Unrats - eine kurze Geschichte des Abfalls
Was bleibt von uns? Aktuell eine ganze Menge. In ihrer Filmcollage "Die Hüter des Unrats - eine kurze Geschichte des Abfalls", die aktuell im Japanischen Palais zu sehen ist, wirft Susann Maria Hempel einen sarkastischen Blick auf unseren Umgang mit Müll und dessen ökologische Folgen. Über die Mägen von Raubfischen, Hühnern und Riesenschildkröten als Archiv.
Eine Zukunft verhindern, die niemand erleben will
Es ist eines der bezauberndsten Werke auf der Kinderbiennale: Die Installation "Wither" von Thijs Biersteker. Dabei hat das Werk einen ernsten Hintergrund. Denn die filigranen, halbtransparenten Kunstblätter leuchten in einem Rhythmus auf, der die Abholzung des Regenwaldes im Amazonasgebiet abbildet. Wie das funktioniert? Wir haben den Künstler gefragt.
Was von der Fast-Food-Kultur übrigbleibt
Einwegbestecke aus Plastik sind ein Symbol für die globale Wegwerfgesellschaft. Seit 3. Juli 2021 sind sie in der EU verboten. Die auf der Basis der Sammlung der Designer Peter Eckart und Kai Linke entstandene Ausstellung „Spoon Archaeology“ im Kunstgewerbemuseum greift das Thema auf.